Ausstellung
In der aktuellen Ausstellung "Zurzeit" ist die Zeit das thematisch Verbindende, zu der sich die drei Malerinnen, die beiden Bildhauerinnen und der Bildhauer in ihrer eigenen Art positionieren, fühlend dass wir in einer Zeit des Übergangs leben, mit Brüchen und Verwerfungen, die gesellschaftlichen Wandel fordern und bis ins Persönliche reichen, verunsichern aber auch innovative Kräfte wecken.
Themen von Zeiten und Menschen, kristallisieren sich in den Bildern, Skulpturen und Objekten. So theamtisiert Elke Wieland die aktuelle Sorge um irreversible klimatische Veränderungen in ihren Stein-Skulpturen "Kipppunkte". Dem gegenüber steht die Skulptur Horizonte aus Marmor als Metapher für Hoffnung. Neben dem klimatischen, ist es der gesellschaftliche Wandel, der sie interessiert. Ein Thema, das in ihren abstrakten Skulpturen Gruppen, mit ihren Brüchen und Leerstellen aufscheint.
Die Veränderung von Beziehungen und von Beziehungsmustern zurzeit in unserer westlichen Kultur lotet Elke Matthiesen in ihrer Serie "Nachtblau und Regenbogenfarbig" aus. Sie zeigt farbig schillernde Beziehungsräume in unterschiedlichen Facetten. Blau schimmernd sind auch ihre Solarthermie-Objekte, die nicht nur als Statement eine Brücke schlagen.
Die spannungsreiche Mehrdeutigkeit des Titels, intendiert neben aktuellem Zeitgeschehen auch anderes Empfinden von Zeit. Der über Jahrmillionen entstandene Berg und auch dessen Vergänglichkeit ist ein Sujet von Hildegard Simon, seit vielen Jahren. Sie spürt und erkennt in der Natur immer wieder Mythisches und arbeitet es ein. Die spürbare Dynamik der Verwandlung lässt die Veränderung in der Natur farbsuggestiv greifbar werden und setzt einen aktuellen Bezug.
Ingrid Kämmerle entzieht sich der Zeit, verortet ihre Bilder im Unbestimmten, in der märchenhaften Zeitlosigkeit. Sie erzählt Geschichten von Sehnsucht, Aufbruch, Transformation, Integration und Entfaltung in ihrer gestischen Malerei. Es sind untergründige Bewegungen des Lebens, die sich in Farbe manifestieren.
Auf andere Weise schimmert die Unendlichkeit in Skulpturen der Züricher Bildhauerin Ingrid Städeli auf. Sie erlebt die Zeit als Schwingung, die scheinbar ins Unendliche fließt, eines Anhaltens bedarf im Sinne der Zeiteinteilung. Dass sie teilweise die einzelnen Skulpturen als "Ausschnitt einer vorstellbaren unendlichen Form" sieht, gibt dem Betrachter die Möglichkeit, mit Hilfe der Fantasie Linie und Bewegung beliebig zu verlängern.
Zeitlich in der eigenen Lebensgeschichte zu verorten sind dagegen die Skulpturen von Wolfgang Keßler. Die Kreisel aus Stein, in Kombination mit Holz haben einen konkreten Bezug zu seiner Heimt, zu seiner Kindheit, zu seiner Stadt in der Nachkriegszeit.