Marianne Manda: Die Wächter, 100x150cm, Graphit auf Büttenpapier, 2025 © Jerome Jugel
Marianne Manda ▪ Löwen. Menschen. Faune. Et cetera
27.06.–10.08.2025
Die Stadt Kempten würdigt mit dieser Ausstellung das Lebenswerk der Künstlerin Marianne Manda.
Ausstellung
Mit der Ausstellung „Löwen. Menschen. Faune. Et cetera“ präsentiert die Kunsthalle Kempten eine künstlerische Position, die ihresgleichen sucht. Marianne Manda, mehrfache Preisträgerin, sprengt mit ihrer radikalen Bildsprache, ihrer interdisziplinären Herangehensweise und performativen Kraft die gängigen Grenzen des Regionalen – und führt das Publikum zugleich in archaische wie gegenwärtige Bildwelten.

Im Inneren der Kunsthalle begegnet den Besucher:innen eine überraschend große Ruhe. Mandas großformatige Zeichnungen auf handgeschöpftem Papier – gearbeitet mit Graphit und Kreide – lassen an traumartige Verbindungen denken. Es eröffnen sich intime Szenen mit exotischen Tieren, hybriden Wesen und mythisch anmutenden Figuren. Ihre Darstellungen wirken gleichermaßen physisch präsent wie rätselhaft entrückt. In ihnen offenbart sich eine fragile Kraft, ein Naturgesetz jenseits des Rationalen, das sich dem Betrachter intuitiv mitteilt.
Einen weiteren Ausstellungsschwerpunkt bilden Mandas archäologische Zeichnungen – Freilegungen anderer Art, die sie während zahlreicher Grabungsaufträge angefertigt hat. Es sind detailgetreue und maßstabsgerechte Abbildungen lange im Sand verborgener Zeugnisse der Vergangenheit.
Marianne Manda: Mitternachtstörtchen, 100x100cm, Kreide auf Büttenpapier, 2024.
Vergangenes wird auch in den filigranen Scherenschnitten lebendig, in die altpersische Gedichte geheimnisvoll verschlüsselt eingeflossen sind – eine vielschichtige Reflexion über Erinnerung und kulturelles Erbe.
Mit einer Installation im Innenhof der Kunsthalle, der wie ein verborgenes Gärtchen mit Klängen und Farben zum Verweilen verführt, findet Mandas Inspiration aus Literatur und Musik ihren Ausdruck und lässt ihren interdisziplinären Ansatz erfahrbar machen.
Künstlerin

Marianne Manda, 1943 in Kempten geboren, studierte nach einer beruflichen Ausbildung im Maschinenbau Freie Malerei und Grafik in München. 1982 führte sie ein Auftrag des Deutschen Archäologischen Instituts als Dokumentationszeichnerin für archäologische Funde in die Türkei, später in den Nahen Osten und nach Äthiopien. Viele Jahre lehrte die mehrfache Preisträgerin an Instituten und Hochschulen im In- und Ausland, initiierte Symposien, Ausstellungen und hielt ihre Erfahrungen in Büchern fest. Zwischen Wissenschaft und Kunst, Orient und Okzident fand sie stets Wege, ihre Kunst zu entfalten, in Graphik, Installation und Performance. Immer sind es die Spuren der Vergangenheit und die Begegnungen in der Gegenwart, die ihre Inspirationsquelle bilden. Zuletzt wurde sie 2023 mit dem Kunstpreis des Fördervereins des BBK Allgäu/Schwaben-Süd e.V. ausgezeichnet.
Begleitprogramm
Führungen für Schulklassen
Nach Vereinbarung! museen@kempten.de